Der Regen tut was er kann. Und das ist viel an diesem Sonntag. Es regnet unentwegt.
Möglichkeit 1: Wir rebellieren dagegen und stellen unsere 80-Kilometer-Ausfahrt auf den Nollen infrage.
Möglichkeit 2: Wir akzeptieren, was sich nicht ändern lässt, und machen etwas daraus. Schliesslich haben wir für unsere ambitionierte Tour, die am 31. August beginnt, auch keine Schönwetter-Garantie. Und nicht zuletzt haben wir intensiv den Umgang mit inneren und äusseren Widerständen trainiert.
Natürlich, wir lassen uns die Chance auf eine weitere gemeinsame Ausfahrt nicht nehmen. Wir sind acht Stunden unterwegs über des Thurgaus sanfte Hügel, vom Bodensee auf den Nollen, auf einer Route, die wir so gewählt haben, dass sie viel Auf und Ab bietet. Die individuelle An- und Rückreise mitgerechnet, kommen über 80 Kilometer und etwa 1100 Höhenmeter zusammen. Mehr als das, vor allem mehr Höhenmeter, werden wir auf unserer grossen Tour fünf Tage hintereinander unter die Räder nehmen.
Alle sind nass bis auf die Haut. Auch die beste Kleidung hält nicht stundenlang dicht. Man mag sich ausmalen, was das im Engadin, auf dem Albulapass oder auf der Vorder Höhi bedeuten könnte, wo die Temperaturen deutlich tiefer sein werden. Unsere heutige Ausfahrt ist nicht nur ein Stresstest fürs Material, sondern besonders auch ein Massstab im Umgang mit den Elementen.
Kein Schimpfen, kein Hadern, stattdessen gute Laune und viel Gemeinschaft: Wir sehen: Diese Gruppe ist bereit; das viele Training trägt Früchte.